Zahl der Pflegebedürftigen und auch die Pflegekosten steigen

Artikel vom 16.12.2014, veröffentlicht in Kategorie Allgemein, Versicherungen

Mit zunehmender Anzahl Pflegebedürftiger sowie steigenden Pflegekosten wird eine private Pflegevorsorge in Zukunft immer wichtiger werden. Aktuell ist dieses Thema noch in den Kinderschuhen – selten – ich möchte fast sagen nie – werden wir als Experten zu diesem Thema befragt. Vermutlich verdrängen die meisten Menschen dieses Thema solange es in der Familie keinen Pflegfall gibt.

Facts:
Mit Ende 2013 haben rund 450.000 Menschen ein Pflegegeld erhalten. Die Anzahl wird steigen. Die Gründe sind vielfältig. Ein wesentlicher Grund ist die steigende Lebenserwartung.

Gesetzliche Rahmenbedingungen:
In Österreich gibt es sieben Pflegegeldstufen. Die meisten Pflegegeldbezieher befinden sich in der Pflegestufe 1 bis 3. Das durchschnittliche monatliche Pflegegeld betrug im Jahr 2013 rund 450,- Euro.

Stufe mtl. Höhe Pflegegeld Ø mtl. Pflegebedarf von mehr als
1 EUR 154,20 60 Stunden
2 EUR 284,30 85 Stunden
3 EUR 442,90 120 Stunden
4 EUR 664,30 160 Stunden
5 EUR 902,30 180 Stunden *)
6 EUR 1.260,00 180 Stunden *)
7 EUR 1.655,80 180 Stunden *)

Quelle: PVA

Ersatzpflicht – Angehörigenregress:
Von der Ersatzpflicht, wenn das Vermögen des zu Pflegenden nicht ausreicht, sind im besonderen die engsten Angehörigen (Ehepartner) betroffen. Meist trifft es diese doppelt, zuerst über den direkten persönlichen Aufwand und dann als zweites über einen ev. Angehörigenregress. Aktuell müssen Ehepartner in Wien, Burgenland, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg zur Deckung der Pflegekosten einspringen, wenn das Vermögen des zu Pflegenden nicht ausreicht. Die Ersatzpflicht ist dabei vertraglich begrenzt und liegt im Bereich von 33 bis 40 Prozent des monatlichen Einkommens. Im Burgenland, Niederösterreich und Vorarlberg sind auch Eltern ersatzpflichtig. Erben können in ganz Österreich zum Kostenersatz herangezogen werden. Ebenso wie Schenkungen innerhalb definierter Fristen (in den Sozialhilfegesetzen der Bundesländer sind dafür bestimmte Jahresfristen vorgesehen – meist 5 Jahre).

Für wen sollte eine Pflegevorsorge ein Thema sein:

  • Für alle, die auch im hohen Alter unabhängig bleiben wollen
  • Für alle, die sich gegen das Pflegefallrisiko (z.B. durch Unfall oder Krankheit) absichern wollen
  • Finanzielle Entlastung der Kinder und Angehörigen im Pflegefall

Die beste Vorsorge ist:

  • Halten Sie Ihren Körper fit, machen Sie täglichen, wöchentlichen Körperservice in Form von Sport, gesundem Essen u.v.m..