
Sinken die staatlichen Zuschüsse zum Pensionssystem tatsächlich?
Anfang Februar berichteten einige Medien davon, dass zum dritten Male die staatlichen Ausgaben für die Pensionen gegenüber dem Vorjahr gesunken sind. Lt. aktuellen Zahlen des Finanzministeriums habe der Staat im Vorjahr „nur“ 9,03 Milliarden Euro zu den Beiträgen der Versicherten zugeschossen. Im Jahr davor waren es noch 9,92 Milliarden.
Auf der anderen Seite hört man jedoch ständig, dass die Lücke immer größer wird. Wie kann das sein?
Im Jahr 1980 zahlte der Staat lt. Agenda Austria 9,9 Milliarden Euro an Pensionen aus. Davon waren 5,8 Milliarden Euro durch die von Erwerbstätigen geleisteten Pensionsbeiträge gedeckt. Die vom Steuerzahler abzudeckende Lücke betrug damals also 4,1 Milliarden Euro. Im Jahr 2015 betrugen die Pensionen unglaubliche 50,9 Milliarden Euro – von denen nur 29,3 Milliarden aus Beiträgen stammten. Wir sprechen demnach von einem Zuschuss der Steuerzahler in der Höhe von 21,6 Milliarden Euro (weitere Informationen können Sie den sehr aufschlussreichen Grafiken der Agenda Austria zum Pensionssystem entnehmen)!
Wie kommt es also, dass in den Medien von nur gut 9 Milliarden Euro berichtet wird? Bei dieser Zahl handelt es sich ausschließlich um den staatlichen Zuschuss zu den ASVG-Pensionen. Die Differenz zu den tatsächlich aufgewendeten 21,6 Milliarden Euro sind die Pensionskosten für Beamte, die der Bund komplett finanziert.
Tatsächlich müssen wir als Steuerzahler immer mehr zu den Pensionen zuschießen. Obwohl seit Jahren viele Expertinnen und Experten davor warnen, wird nichts getan. Viele unabhängige Prognosen zeigen, dass der Betrag immer weiter ansteigen wird, falls es zukünftig keine Änderungen gibt.
Von angeblich sinkenden staatlichen Zuschüssen kann keine Rede sein. Wie es zu solchen Meldungen kommt kann man leider sehr oft nicht nachvollziehen. Bei einigen Erklärungen war die Rede von Konjunkturaufschwung – mehr Beschäftigte, mehr Beitragszahler, eine moderate Inflationsrate, die zu geringeren Teuerungsabgeltung geführt habe. Und vom Greifen erster Reformmaßnahmen wie dem Rückgang der Frühpensionen. Im Standard gab es sogar eine Meldung eines Finanzsprechers einer österreichischen Partei, dass die „Unkenrufe über angeblich explodierende Kosten falsch“ seien.
Die Agenda Austria hinterfragte die Reduzierung kritisch und kam zu dem Urteil, dass dies nur Einmaleffekte waren. Durch den Beschäftigungsbonus der alten Regierung zahlte der Staat unter dem Deckmantel Wirtschaftsförderung für neue Jobs rund 400 Millionen Euro in das Pensionssystem. Und dann gab es noch eine große Einmalzahlung in der Höhe von ca. 790 Millionen Euro der Bank Austria aufgrund einer Übertrag von ca. 3000 Mitarbeitern in die ASVG-Pension.
Sicherheit erlangt man nur wenn man Eigeninitiative ergreift und privat vorsorgt
Nur durch private Vorsorge kann man sich den aufgebauten Lebensstandard auch im Alter erhalten. Wichtig ist dabei die Zeit. Nur über langfristige Sparformen – 30 Jahre und länger – baut man sich das notwendige Kapital auf, das man im Alter benötigt. Bei Fondssparplänen und Fondspolizzen arbeitet zusätzlich noch der Cost Average Effekt für den Sparer – natürlich nur wenn man dem langfristigen Sparziel treu bleibt.
Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wir unterstützen Sie gerne bei der Planung Ihrer persönlichen Vorsorge.