Die Reform der Invaliditätspension ist gescheitert

Die Reform der Invaliditätspension ist gescheitert

Artikel vom 10.08.2017, veröffentlicht in Kategorie Allgemein, Versicherungen

Die Reform der Invaliditätspension (wir haben berichtet) ist meiner Meinung leider gescheitert. Grundgedanke der Reform war, dass die unbefristete Invaliditätspension für Unter-50-Jährige abgeschafft wird und die Betroffenen wieder fit für das Arbeitsleben gemacht werden. Die Betroffenen wanderten von der Zuständigkeit der Pensionsversicherung in die Zuständigkeit des AMS bzw. der Krankenkassen. Dort war geplant, dass die Betroffenen über Umschulungsmaßnahmen bzw. unter Einsatz von Reha-Geld wieder gesund und fit für den Arbeitsmarkt gemacht werden – unter dem Motto „Job statt Pension“.

Nun sind 3 Jahre vergangen – was ist passiert?

Nur ein Bruchteil der Betroffenen hat es geschafft, in den Arbeitsmarkt zurückzukehren. Aus den geplanten Einsparungen in der Höhe von EUR 648 Mio. in den Jahren von 2014 bis 2018 ist nichts geworden. Dafür aber eine Mehrbelastung für das Budget in dem Zeitraum in der Höhe von bis zu EUR 200 Mio. Was bzw. wer war schuld an der Misere?  Oft werden Reformen einfach nicht zu Ende gedacht. Keiner hat Schuld, keiner fühlt sich verantwortlich und trotz des Scheiterns hält man an der Reform fest.

Beispielsweise haben im Jahr 2015 ca. 2.000 Personen eine Rehabilitation verordnet bekommen um wieder ins Arbeitsleben zu kommen – nur 17 davon haben tatsächlich eine neue Anstellung bekommen.

Einen Nutzen hat die Reform trotzdem gebracht – das statistische Eintrittsalter in die Alterspension ist durch die Reform angestiegen, weil die Invaliditätspensionen nicht mehr dazuzählen.

Warum erzähle ich Ihnen das? Ganz einfach – ohne Eigenvorsorge sieht es langfristig schlecht aus. Eigenvorsorge in beiden Richtungen – Berufsunfähigkeitsvorsorge und Altersvorsorge ist wichtiger denn je! Wenn Sie z.B. bereits für Ihr Arbeitseinkommen vorgesorgt haben – z.B. über eine Berufsunfähigkeitsversicherung – bleiben Sie dem treu und kündigen Sie diese nicht voreilig. Nehmen Sie statt dessen mit uns Kontakt auf. Viele Vorsorgeprodukte sind flexibel an eine Änderung der jeweiligen Situation anpassbar.