Altersvorsorge - können wir uns unsere Langlebigkeit noch leisten?

Altersvorsorge – können wir uns Langlebigkeit noch leisten?

Artikel vom 20.09.2017, veröffentlicht in Kategorie Allgemein, Versicherungen

Das World Economic Forum hat sich vor einiger Zeit mit aktuellen Fallstudien zur Finanzierbarkeit der globalen Pensionssysteme beschäftigt. Österreich wurde zwar nicht dezidiert behandelt, jedoch treffen die meisten Schlüsse auch auf das österreichische Pensionssystem zu. Eigentlich wäre die Politik in Bezug auf die Pensionsfinanzierung schon seit Langem gefordert etwas zu tun, aber es wird nur immer alles nur schöngeredet. Aus Sorge um Wählerstimmen traut sich keiner, das heikle Thema anzugehen.

In der Studie wurden die sechs größten Pensionssysteme der Welt (Australien, USA, Kanada, Großbritannien, Japan und Holland) herangezogen. Es wurde die Gesamtpensionslücke berechnet indem man die Summe von staatlichen, privaten und betrieblichen Pensionsbeiträgen dem erforderlichen Deckungskapital für Auszahlungen in der Höhe von 70% des Letztbezuges vor Pensionseintritt gegenüberstellte.

Die Lücke zwischen Beiträgen und Leistungserfordernissen soll sich gemäß der Studie von 2015 bis 2050 versechsfachen (von 70 auf 400 Billionen US-Dollar)!

Eine steigende Lebenserwartung (was ja erfreulich ist) und sinkende Geburtenraten sind die Hauptgründe für die Ausweitung der Pensionslücke. Die Lebenserwartung ist lt. World Health Organisation in den letzten zehn Jahre um fünf Jahre angestiegen, das Pensionseintrittsalter ändert sich dagegen seit Jahren kaum.

Unser Pensionssystem funktioniert über das sogenannte Umlageverfahren – die aktiv Erwerbstätigen zahlen also die Pensionen. In einigen Jahren ist es so weit, dass die Beitragszahlungszeit in etwa die selbe Länge hat wie die Pensionsbezugszeit. Man muss kein Mathematiker zu sein, um zu erkennen, dass sich das auf Dauer nicht ausgehen kann.

Was kann man tun?  Eigenvorsorge betreiben – langfristig in geeignete Produkte monatlich einen fixen Betrag ansparen. Langfristig, weil man sich selber verpflichtet, zu sparen. Am besten in Substanzwerte über Investmentfonds oder fondsgebundene Lebensversicherungen.

Es tut mir das Herz weh, wenn ein Kunde seine langfristig ausgelegte Sparform (Lebensversicherungen, Fondssparpläne) z.B. für einen Autokauf oder aus einem sonstigen unbedachten Grund kündigt. Weil ich weiß, dass ohne vernünftiger Eigenvorsorge der aufgebaute Lebensstandard in der Pension über die staatliche Pension bei Weitem nicht mehr gehalten werden kann.

Sparpläne und Lebensversicherungen sind langfristig ausgelegt und bringen daher nur den gewünschten Ertrag, wenn  diese auch langfristig bespart werden. Bei diesen Sparformen gibt es meist auch verschiedenste Möglichkeiten – wi beispielsweise kurzfristige Polizzendarlehen, Vorauszahlungen, kurzfristige Prämienunterbrechungen – um evtl. Zahlungsschwierigkeiten auszuweichen.